Manowar Artikel

14.01.2015 Manowar

Grugahalle, Essen (Deutschland)

(Olympus XZ-1)

Einer meiner Wünsche sollte am 14.01.2015 in Erfüllung gehen, denn an diesem Abend ging es zur Grugahalle um die selbsternannten Kings Of Metal von Manowar live erleben zu können. Draußen war es der Jahreszeit entsprechend kalt und es dauerte vergleichsweise lange, bis man in der Halle war. Glücklicherweise stand ich relativ weit vorne in der Schlange, so dass ich rechtzeitig in der Halle war. Einige andere hatten Pech und kamen erst zu Beginn des Konzertes rein. Woran es lag entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Etwas Besonderes war an diesem Abend die Vorband. Normalerweise verzichtet Manowar auf so etwas, aber Klassik-Liebhaber und Bassist der Band Joey DeMaio hatte eine Kooperation mit dem hiesigen Orchester der Goetheschule initiiert, aus der nun klassische Stücke von Dvořáks „Neue Welt“ und Umsetzungen von Manowar Klassikern von den rund 100 Musikern zum Besten gegeben wurden. War die Resonanz bei den rund 5000 Zuschauern anfangs bei den klassischen Stücken noch recht verhalten wurde sie bei den Umsetzungen der Manowar Songs deutlich stärker. Insbesondere der Junge an der Triangel wurde zum Held des Abends und es entwickelte sich ein munteres Wechselspiel zwischen ihm und den Metal Fans was in lauten „Triangel! Triangel!“ Sprechchören mündete. Eine muntere und kurzweilige Eröffnung, auf die eine lange Wartezeit bis zu den gewohnten Klängen aus Ben Hur folgte.
Um 21:00 war es endlich soweit und zu den Klängen von „Manowar“ erstürmten die vier Mann die Bühne unter lautem Jubel der nicht ganz ausverkauften Grugahalle. Flankiert von riesigen Boxentürmen und einer großen mehrteiligen LED-Leinwand im Hintergrund hatte jeder seinen mehr oder minder festen Platz auf dem er spielte. Bassist DeMaio stand und poste auf der linken Seite, Gitarrist Carl Logan bearbeitete seine Seiten auf der rechten Seite, Drummer Donnie Hamzik hatte sein großes Drumset in der Mitte auf einem erhöhten Podest und Sänger Eric Adams hielt sich fast ausschließlich in der Mitte auf. Viele Worte zwischen den einzelnen Songs gab es nicht und so wurde zunächst einmal in einem Rutsch Songs wie „Sign Of The Hammer“ oder das sehr schnelle „The Dawn Of Battle“ von der 2002 erschienenen gleichnamigen EP gespielt. Andächtig wurde es beim anschließenden „The Warrior’s Prayer“ in der 2014er Version. Auf den LED Leinwänden wurden Schlachtszenen abgespielt und unter der sonoren Stimme von Brian Blessed als Großvater, der seinem Enkel eine Geschichte einer großen Schlacht erzählt sprachen alle im Publikum das Gebet mit (OK, dank Teleprompter-artigen Einblendungen des Textes nicht sonderlich schwer). Direkt im Anschluss ging diese Andacht dann in einen Orkan über, der mit „Blood Of The Kings“ über einen hinwegfegte.
Zu fast allen Songs gibt es im Vorfeld Einspieler mit Szenen zur Entstehung der Songs vom Titelgebenden Album dieser Tour „Kings Of Metal MMXIV“, welches eine Neueinspielung des Klassikers von 1988 ist. Natürlich durften auch die „Ich habe den längsten“ Solos der beiden Saitenzupfer nicht fehlen, die beide alles gaben. Besonders bei Carl Logan endete dieses wunderschön im Einblenden von Aufnahmen Scott Columbus und Ronnie James Dio zu seinen Klängen. Auch Sänger Eric Adams zeigte sich gut aufgelegt und jagte von einem Scream zum nächsten. Nach dem furiosen „Kings Of Metal“ bei dem es im Publikum noch einmal laut wurde gab es noch einige Worte des Dankes von Adams, bevor Joey DeMaio seine letzten Worte ans Publikum richtete. Hierzu sei nur so viel gesagt: Man hätte sich das auch sparen können! Was interessiert mich, ob er eine ehemalige Freundin vögeln will, das Bier in Deutschland so toll sei und die Metal Presse so böse? Egal, vergessen, weiter ging’s. Mit „Warriors Of The World“ wurde es noch mal episch bevor zum Abschluss die Halle mit „Black Wind, Fire And Steel“ final abgerissen wurde.
105 wirklich schweißtreibende Minuten und die Stimme hatte auch merklich beim Mitsingen gelitten, aber das war es auf jeden Fall Wert gewesen. Eine großartige Show die super durchchoreographiert war mit gut aufgelegten Künstlern, tollen Videoeinspielern und einer grandiosen Stimmung. Was will man mehr? OK, die eine oder andere Sache hätte man sich schenken können wie Joeys Rede oder seine Jubelspielchen mit dem Publikum und der Sound hätte auch noch etwas besser sein können, da er gerade am Anfang sehr Bass lastig war. Aber die Jungs haben gezeigt, warum sie die selbsternannten Kings Of Metal sind und haben die Halle wirklich gerockt! Ich jedenfalls war wie fast alle der mehr als 5000 Fans restlos begeistert.
Kurze Anmerkung: Leider ist die Qualität der Bilder dieses Mal extrem schlecht (warum auch immer), aber ich habe mich trotzdem entschlossen sie hochzuladen um zumindest einen groben Eindruck des tollen Konzertes zu vermitteln. Ich bitte vielmals um Verzeihung dafür.

Setlist:

  • Manowar
  • Call To Arms
  • Kill With Power
  • Sign Of The Hammer
  • The Lord Of Steel
  • The Dawn Of Battle
  • The Warriors Prayer (2014 Version mit Video)
  • Blood Of The Kings (2014 Version)
  • Kingdom Come
  • Fallen Brothers (mit Video und Gitarren Solo)
  • Heart Of Steel
  • Sting Of The Bumblebee (Bass Solo)
  • Wheels Of Fire
  • Hail And Kill
  • Kings Of Metal

Encore:

  • Warriors Of The World United
  • Black Wind, Fire And Steel
  • The Crown And The Ring (Lament Of The Kings) (Outro)

 

Weblinks:

Karte:

Bilder: