Judas Priest Artikel

05.08.2011 Judas Priest

Wacken Open Air XXII

Wacken (Deutschland)

(Pentax k-x mit Tamron SP AF 17-50mm 2.8 XR Di II LD Asp IF und Sigma AF 50-150mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Was nun folgte war schon etwas ganz besonderes. Schließlich blickte Judas Priest nicht nur auf eine überaus erfolgreiche 40 jährige Karriere zurück, sondern durfte mit insgesamt 140 Minuten auch das mit Abstand längste Set auf dem diesjährigen Wacken Open Air spielen.
Neu-Bandmitglied Richie Faulkner, der das ausgestiegene Gründungsmitglied K. K. Downing ersetzte war im Grunde das "Nesthäkchen" auf der Bühne, denn er wurde erst 1980 geboren, als die Band bereits lange Zeit erfolgreich im Geschäft war. Das tat seinen Fähigkeiten aber keinen Abbruch und so durfte er sich auch ein ums andere Mal mit tollen Solis hervortun. Priest Frontmann Rob Halford zog auch alle Register seines Könnens und bewies das er es auch mit mittlerweile knapp 60 Jahren stimmlich noch voll drauf hat. Die Show selbst war relativ schlicht im Bandmotto "British Steel" gehalten. Eine Leinwand im Hintergrund mit einfachen Videoeinspielern, beleuchtete Priest Logos aus Schmelztiegeln hervor gezogen, dezente und wenige Pyrotechnik Einsätze. Einzig der Auftritt Halfords mit einem Motorrad auf der Bühne zu "Hell Bent For Leather" und seine wechselnden Bühnenoutfits stachen da etwas heraus. Sei es die Lederkombi oder ein Priesterartiger glitzernder Kapuzenumhang mit Priesterstab in Form des Bandlogos, ständig gab es was anderes, zu den Songs passendes zu bewundern. Auch zwischen den Nummern gab der sympathische Brite kurze Anekdoten und Erinnerungen aus der langen Bandhistorie zum Besten.
Musik gab es natürlich auch. Es war wirklich ein gewaltiges Best-Of, schließlich gab es genug Material aus dem gewählt werden konnte. Und so reihte sich Hit an Hit, angefangen bei Songs wie "Painkiller", dem grandiosen "Victim Of Changes" oder auch dem schon angesprochenen "Hell Bent For Leather". Der Höhepunkt war erreicht, als "Breaking The Law" gespielt wurde und Halford nicht eine Note sang. Das übernahm sehr stimmgewaltig und Gänsehaut erzeugend das Publikum.
Die Tour wird Epitaph-Tour genannt. Ein Epitaph ist ein Monument welches an Verstorbene erinnert. Was ich an diesem Abend aber auf der Bühne erlebt habe zeigte in meinen Augen, dass Judas Priest noch lange nicht tot sind, auch wenn es immer wieder Unkenrufe über Halfords stimmliche Fähigkeiten gab und K. K. Downing kurz vor Tourbeginn wegen Differenzen mit Band und Tourmanagement ausstieg. Sie haben bewiesen, dass sie es immer noch voll drauf haben und damit in meinen Augen ihren Kritikern mächtig den Wind aus den Segeln genommen. Zwar soll dies die letzte große Welttournee sein, aber gewisse Zeit werden sie uns noch erhalten bleiben.

Setlist:

  • Rapid Fire
  • Metal Gods
  • Heading Out To The Highway
  • Judas Rising
  • Starbreaker
  • Victim Of Changes
  • Never Satisfied
  • Diamonds and Rust (Joan Baez Cover)
  • Dawn Of Creation (Intro)
  • Prophecy
  • Night Crawler
  • Turbo Lover
  • Beyond The Realms Of Death
  • The Sentinel
  • Blood Red Skies
  • The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown) (Fleetwood Mac Cover)
  • Breaking The Law
  • Painkiller

Encore:

  • The Hellion / Electric Eye
  • Hell Bent For Leather
  • You’ve Got Another Thing Comin’
  • Living After Midnight

 

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