13.11.2012 Within Temptation

Sportpaleis, Antwerpen (Belgien)

Im Vorfeld wurde dieser Auftritt von Within Temptation ganz groß angekündigt. Es ist ja auch nicht weniger als die Jubiläums-Show zum mittlerweile 15-jährigen Bestehen. Das sollte natürlich groß gefeiert werden und so wurde im belgischen Antwerpen die Bühne entsprechend groß aufgebaut. Natürlich musste wieder eine riesiege Leinwand darauf Platz finden, vor ihr aber auch noch ein koplettes Symphonieorchester und ein großer Chor.
Doch zunächst war erst einmal warten angesagt und diese Zeit wurde mit den Background Videos der erschienenen DVDs überbrückt. Dort konnte man dann noch einmal den Werdegang der Band von den Anfängen um das Album Enter bis hin zum bisherigen Höhepunkt Black Symphony verfolgen. Allerdings fand ich diesen Punkt etwas enttäuschend, da hätte man mehr draus machen können. Das soll aber von meiner Seite aus der einzige Kritikpunkt des Abends sein. Besonders gelungen fand ich noch die Bühne, die über Stege in das Publikum hineingingen, so dass diese noch intensiver am Geschehen teilhaben konnten. Um 21:00 war es dann endlich soweit und nach 45 Minuten Videos betraten endlich die Ochestermusiker die Bühne um mit einem tollen Intro (zunächst was eigenes, dann "The Silent Force") Within Temptation den Weg bereiteten. Die legten mit "Iron" auch erst mal so richtig schwungvoll los. Sharon war zunächst noch in ein weites dunkles Kleid gehüllt und trug ein goldenes Stirnband, im Laufe des Songs legte sie das Kleid aber ab und offenbarte einen goldenen Reifrock und einen goldene Body darunter. Sah jetzt etwas gewönungsbedürftig aus, aber ich muss es ja auch nicht tragen. Dafür ging es musikalisch erst einmal auf dem letzten Album "The Unforgiving" weiter. Sehr effektvoll wurde immer wieder ein an ein überdimensionales Käsestück erinnerndes Gebilde vom Hallendach herabgelassen, wo auf dort angebrachten Displays Szenen von der Bühne oder aus Videos gezeigt wurde. Zusätzlich wurde er auch genutzt um Robert Westerholt auf die Bühne zu holen (und er schien ziemlich schwindelfrei zu sein).
Dann ging man dazu über Stücke aus allen Alben zu mixen. Leider hatte Sharon bei der ersten Strophe von "Our Solemn Hour" einen vollständigen Blackout und hat alles mögliche gesungen, aber nicht den eigentlichen Text. Der saß erst ab dem Refrain wieder. Mal schauen, ob das auf der Konzert-DVD drauf sein oder fehlen wird, denn das gesamte Konzert wurde von unzähligen Kameras gefilmt. Da es ein Rückblick auf 15 wechselhafte Jahre Bandgeschichte war, durften auch alte Wegbegleiter nicht fehlen. Die waren auch fast vollständig alle mit dabei. Neben Robert Westerholt konnte auch der ehemalige Schlagzeuger Ivar de Graf begrüßt werden. Er begleitete Sharon allerdings bei "Never Ending Story" nicht an seinem gewohnten Instrument, sondern auf der Akkustik-Gitarre. Später sollte er aber auch noch bei "Summertime Sadness" an den Trommln stehen. Während "Candles" durfte Martijn Westerholt noch einmal das Keyboard übernehmen. Aber selbstverständlich durften auch Gastauftritte nicht vergessen werden. Das war zu einen George Oosthoek, der auch mittlerweile fest mit großen Within Temptation Shows in Verbindung zu setzen ist und während "Our Farewell" Isabella Scholten, die ein wunderschönes Duett mit Sharon darbrachte.
In den Wochen vor dem Auftritt hatte Within Temptation einen festen Platz beim lokalen Radiosender, wo sie immer freitags eine neue Coverversion präsentierten. Und so gab es dann auch erwartungsgemäß einen Block in dem zum einen die David Guetta Nummer "Titanium" verarbeitet wurde, gefolgt von Lana Del Rays "Summertime Sadness" und abschließend Bruno Mars "Grenade". Alles wirklich tolle Adaptionen. Final wurde das Konzert dann von den beiden klassischen Schlußnummern beendet. Denn vor "The Unforgiving" war dies traditionell "Ice Queen" und seit dem letzten Jahr ist es immer "Stairway To The Skies".
Eine Mordsshow, eine tolle Retrospektive, viele alte Weggefährten, dieses Mal wurde nicht nur viel versprochen, sondern auch viel gehalten. Es wurde wirklich auch showmäßig alles aufgefahren: eine wahnsinns Light-Show, Pyro-Effekte, tolle Requisiten wie die überdimensionalen Diskokugeln. Dazu dann die tolle Einbeziehung des Publikums mit der Bühnenkonstruktion, die immer wieder von allen genutzt wurde um mittendrin statt nur dabei zu sein. Was "The First Challenge" noch ein Riesenflop, so war "Elements" wirklich ein Konzert, welches im Gedächtnis bleibt!