Die zweite Band, auf die ich mit Spannung gewartet hatte. Leider war Bassist Peter „West“ Haag im Jahr 2023 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Die Band hatte ihm zunächst mit dem West Fest gedacht und 2024 dann bekannt gegeben, dass sowohl sein Name West als auch sein Instrument Bass nicht neu besetzt werden würden. Stattdessen wurde eine neue Gitarristin Annika „Rose“ Jaschke als Verstärkung der Band präsentiert. Doch bevor sie ihren Auftritt starten konnten, ging zunächst einiges schief.
Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass Oomph! und Dero Goi getrennte Wege gingen. Nachdem Andreas Crap und Robert Flux zunächst allein weiter komponierten stieß nach einiger Zeit Der Schulz als neuer Sänger hinzu. 2023 erschien dann das erste Album in der neuen Konstellation „Richter Und Henker“. Aus diesem gab es als Opener „Soll Das Liebe Sein?“ und die Band betrat in Pelzmänteln gekleidet die Bühne. Mutig, denn die Sonne brannte und es war drückend heiß.
Während des Auftritts von Schwarzer Engel stand Alexx Wesselsky neben mir und schaute sich die Show an. Dabei war es gut zu sehen, dass er sich von seinem Eingriff nach einem Darmdurchbruch Anfang Juni wieder erholt hatte. Die Herren Wesselsky spielen normalerweise alte oder wenig gespielte Songs von Megaherz und Eisbrecher gepaart auch mit Cover-Versionen. Heute sollten alte Megaherz Klassiker auf dem Programm stehen.
Freitagmittag als einer der ersten Künstler der 2024er Ausgabe vom M’era Luna Festival darf Dave Jason alias Schwarzer Engel die nicht gerade kleine Menge vor der Main Stage begeistern. Ich habe dieses Projekt schon ein paar Jahre verfolgt und auch einige Alben. Also war es nun Zeit sich endlich live von den Fähigkeiten des Sängers zu überzeugen.
Um 20:45 war es endlich soweit und Heaven Shall Burn betrat zu den Klängen des Intros "Awoken" vom 2008 erschienenen Album "Iconoclast (Part I: The Final Resistance) die Bühne. Als dieses vorüber war ging es nahtlos in "Endzeit" über und schon mit den ersten Worten setzte sich die Menge vor der Bühne direkt in Bewegung. Bereits im Winter waren sie mit Trivium durch die großen Hallen getourt und jetzt wurde die Summer Battles Tour 2023 in kleineren Locations fortgesetzt. Dadurch gab es zwar keine große Bühnenshow mit Feuer und dem üblichen Brimborium, aber das braucht es auch gar nicht. Die Band allein brachte schon so viel Energie rüber, dass es im Publikum eh kein halten gab und in so kleinen Locations, wo man ganz nah dran ist am Geschehen, ist das Konzerterlebnis ohnehin viel intensiver.
Die Sonne strahlte noch immer vom Himmel und so tat es auch die Jacke von Matt Heafy. Nachdem das Intro „X“ vom Album „In The Court Of The Dragon“ verklungen war donnerte auch direkt der gleichnamige Titelsong von der Bühne. Die Backdrops und Verkleidungen waren ebenso farbenfroh wie der Frontmann und der machte auch sofort klar, dass er heute Abend richtig Bock hatte. Die Zunge wurde immer wieder bis zum Anschlag herausgestreckt und ständig von einem Ende der Bühne zum anderen gewirbelt.
Nachdem es tagsüber noch wechselhaft war, wurde es gegen Abend sonnig und so konnten die Jungs der schottischen Band Bleed From Within bei bestem Wetter die Bühne betreten. Der Junkyard bot auf Grund seiner ungewöhnlichen Location (alles im Außenbereich sowie die Bühne war aus alten Containern und Schrott gebaut) einen würdigen Rahmen für die anstehenden kommenden Stunden. Denn da noch Trivium und Heaven Shall Burn auf dem Programm standen musste es leider schon sehr früh um 18:15 losgehen, damit die Lärmschutzvorgaben für das Open-Air Konzert eingehalten werden konnten.
An diesem Abend sollte es mal wieder etwas spezieller werden. Auf zwei Wacken Open Air Festivals hatte ich diese schottische Combo bereits gesehen, deren Namen öfters auch schon zu Verwirrung geführt hatte. Denn hierbei handelte es sich nicht um die Kalifornische Rock Band Red Hot Chili Peppers, wie viele fälschlicherweise lesen, sondern um eine schottische Rock N’ Pipes Band.
Durch Corona war auch ihr Auftritt in der Coesfelder Fabrik umgelegt worden und viele schienen auch noch das Risiko sich in Menschenmengen zu begeben zu scheuen, denn leider war das Konzert nicht sonderlich gut besucht. Nichts desto trotz machte sich dann gegen 20:00 doch gute Laune breit, als die sieben Mann und eine Frau die Bühne betraten und klar machten, dass sie heute Abend richtig Bock auf ihren Auftritt hatten.
Beinahe exakt drei Jahre sind seit meinem letzten Konzertbesuch bei Metallica auf dem Maimarktgelände in Mannheim vergangen. Eine schiere Ewigkeit, die Corona uns allen da beschert hatte und ich habe es richtig vermisst in der Menge vor einer Bühne zu stehen. Auch Saltatio Mortis hatten sich das anders vorgestellt, als sie 2019 ihr Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen im Jahr 2020 angekündigt hatten. Sollte dies zu der Zeit noch in Köln im Palladium an zwei Abenden stattfinden, wurde es erst auf 2021 verschoben und dann noch ein weiteres Mal auf 2022. Um sich noch etwas weiter abzusichern, dass das Konzert auch wirklich stattfinden konnte, wurde es zusätzlich noch nach Gelsenkirchen ins Amphitheater verlegt, wo es open-air stattfand um mögliche Infektionsrisiken noch weiter zu minimieren. Das hatte zum einen den positiven Nebeneffekt, dass es nur ein Konzertabend brauchte und durch die wesentlich größere Kapazität noch mehr Leute teilnehmen konnten.
Ein schöner November Abend 2019 und jede menge Menschen vor dem Turock in Essen. Ein ausverkauftes Haus zur Tour des Erstlings von John Diva And The Rockets Of Love “Mama Said Rock Is Dead” mit Rosy Vista als Vorgruppe.
2014 hatte ich die muntere Truppe das erste Mal auf dem Wacken Open Air gesehen. Damals noch ohne große Erwartungen hatten sie diese deutlich übertroffen. Und so ließ ich es mir nicht nehmen sie ein weiteres Mal zu sehen. Nachdem die Stimmung nach Rosy Vista schon ausgezeichnet war, schaffte es John Diva wirklich nochmal mehr Fahrt aufzunehmen.