Oh Gott, da wurden Jugenderinnerungen wach. Anfang der 90er hatten die Jungs von Mr. Big zumindest in Deutschland ihren höchsten Bekanntheitsgrad mit den zwei Balladen „Wild World“ und „To Be With You“ erreicht und nun durften sie hier zum aller ersten Mal auf der Louder Stage beweisen, dass sie noch mehr als Schmusenummern drauf hatten.
Nach Amorphis gleich die nächsten Finnen. Korpiklaani haben gerade ihr neuestes vielumjubeltes Werk namens „ Kulkija“ veröffentlicht. Doch trotzdem gab es mit „Henkselipoika“ und „Kotikonnut“ nur zwei Songs von diesem.
Bleiben wir skandinavisch. Mit den Finnen von Amorphis gab es direkt anschließend für mich das zweite Highlight des Tages. Die Mannen um Sänger Tomi Joutsen kamen pünktlich auf die Faster Stage gestürmt um gleich mit dem Opener ihres aktuellen Albums „Queen Of Time“ „The Bee“ furios loszulegen.
Mein persönliches erstes Highlight des Tages. Eher zufällig bin ich beim Wacken 2012 auf die Dänen von Kellermensch gestoßen. Und nun, 6 Jahre später sehe ich sie an gleicher Stelle wieder. Dabei haben sie kein bisschen an Ausstrahlungskraft verloren.
Das letzte Mal habe ich Judas Priest, neben Iron Maiden die Wegbereiter des New Wave Of British Heavy Metal, 2011 auf dem Wacken Open Air gesehen. Damals fand das Konzert im Rahmen der Epitaph Tour statt und diese Tour sollte die letzte Welttournee der Band sein. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2018 und Judas Priest haben gerade mit „Firepower“ ihr 18. Studioalbum veröffentlicht. Klar, dass man dazu auch auf Welttournee geht.
War Behemoth schon hart, so sollte es weiter hart bleiben. Hatebreed, das amerikanische Metalcore Urgestein war direkt im Anschluss auf der Louder Stage zu Gast. Und es wurde laut! Und staubig dazu! Die Menge vor der Bühne war natürlich nicht zu vergleichen mit der bei Behemoth zuvor. Jeder der sich hier einfand wusste aber schon im Vorfeld: Hier wird es nicht nur auf der Bühne gleich richtig zur Sache gehen!
Auf der Bühne wurde es düster. Der polnische Death Metal Exportschlager Behemoth durfte das erste Ausrufezeichen des Tages auf der Harder Stage setzen. Ein Inferno wurde entfesselt das seinesgleichen suchte. Immer wieder Feuer untermalt von brutalstem Metalgewitter, so präsentierte sich „Sänger“ Adam Michael „Nergal“ Darski mit seinen Mannen in Hochform. Freunde der härteren Gangart kamen vollends auf ihre Kosten.
Es ist sechs Jahre her, dass ich Oomph! das letzte Mal auf dem Wacken Open Air gesehen habe. Damals hieß die Bühne noch Party Stage und sie machten dem Namen alle Ehre. Heute heißt sie Louder Stage und wieder war der Name Programm. Seit ihrem 25. Jubiläum 2015 hatte es leider kein neues Album mehr gegeben aber das machte gar nichts, denn auch die ausgewählten Songs brachten die Leute vor der Bühne in Bewegung.
Mötley Crüe ist zwar leider Geschichte, aber der ehemalige Frontmann Vince Neil wollte sich noch nicht auf sein Altenteil zurückziehen. Und so beehrt er den heiligen Wacken Acker mit einer Best-Of Mötley Crüe Show in dem er wirklich ausnahmslos alle großen Hits der Band performed. Am Anfang ließ er aber erst einmal ein wenig auf sich warten, den zunächst dröhnte nur der AC/DC Klassiker „For Those About To Rock (We Salute You) aus den Lautsprechern, gefolgt vom Pulp Fiction Intro bevor Vince Neil dann endlich die Bühne betrat.
Am Nachmittag ging es dann erstmals auf die Main Area vor die “kleine” Louder Stage. Hier präsentierte der Alter Bridge und Creed Gitarrist Mark Tremonti mit seiner gleichnamigen Band Stücke vom neuesten Album „A Dying Machine“. Das Ganze ist ein tolles Konzeptalbum welches erst im Juni veröffentlicht wurde. Stilistisch kann man Tremonti wohl am ehesten in Richtung melodischen Thrash einordnen.
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