
Eigentlich sollten im nächsten Slot eigentlich Legend spielen. Diese mussten aber kurzfristig ihren Auftritt absagen und so sprangen Beborn Beton ein. Das war dann endlich eine seltene Gelegenheit sie einmal live zu sehen, denn sie treten nur sehr selten in ihrem Heimatland auf. Aber mit dem neuen Album „A Worthy Compensation“ im Gepäck bot es sich nun an, die neuen Songs vor Live-Publikum zu präsentieren.

Am letzten Festival Tag des Blackfield Festivals war das Wetter etwas stabiler geworden. Die ersten beiden Bands des Tages ließ ich dennoch zunächst verstreichen und war erst zu den Dark Rockern von The Beauty Of Gemina im Infield. Diese waren bereits im letzten Jahr zu Gast gewesen, damals aber mit den etwas rockigeren Varianten ihrer Songs. Heute sollte es ein rein akustisches Set geben, zu dem sich die Band noch Verstärkung in Form einer Violinistin (Eva Wey) und eines Cellisten (Raphael Zweifel) dazu geholt hatte.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und trotz der warmen Temperaturen sollte nun der Eisbrecher die Bühne und das Blackfield Festival rocken (auch wenn Frontmann Alexander Wesselsky etwas Probleme hatte den richtigen Namen des Festivals zu finden). In voller Seemanns Montur enterte Wesselsky mit seinen Mitstreitern Schlagzeuger Achim Färber, Bassist Rupert Keplinger, Gitarrist Jürgen Planger und musikalisches Mastermind Noel Pix die schlichte Bühne und legten direkt „Volle Kraft Voraus“ los.

Von einem Urgestein (Mesh) zum nächsten. Deine Lakaien konnten sogar auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken und boten wirklich aus allen erschienenen Alben an diesem Abend etwas. Für den musikalischen Kopf Ernst Horn und die unglaublich markante Stimme von Alexander Veljanov war es an diesem Abend eine Premiere auf dem Blackfield Festival. Unterstützt wurden sie auf der Bühne dabei von Schlagzeuger Slobodan Kajkut und Gitarrist Goran Trajkoski.

Von den rockigen Klängen von Unzucht ging es nahtlos wieder zu elektronischen Klängen über. Aus Bristol war ein Urgestein zu Gast: Mesh. Bereits seit 1991 erobern Sänger und Gitarrist Mark Hockings mit seinem Bandkollegen Richard Silverthorn an den Keyboards die Bühnen. In den ganzen Jahren ist einiges an Material zusammen gekommen und so jagt ein Hit den nächsten.

Die Senkrechtstarter des Festivals waren definitiv die Hannoveraner Jungs von Unzucht. Deren Musik kam mir auch wieder besser zu pass, denn der Dark Rock mit tollen deutschen Texten lag schon eher auf meiner Welle. Des öfteren waren sie als Support für Genre-Größen wie Subway To Sally oder Eisbrecher unterwegs und gerade sind sie auch auf Tour zu ihrem neuen Album „Venus Luzifer“, auf der sie einen Stopp in Gelsenkirchen einlegten.

Solar Fake starteten mit einem lustigen Moment in ihren Auftritt. Sie starteten zu spielen, konnten ihre Musik wohl auch schon in den In-Ear-Monitoren hören und legten showtechnisch richtig los. Leider kam noch nichts aus den Boxen, was bei vielen ob des Anblicks für ein amüsiertes Schmunzeln im Gesicht sorgte. Nach etwa einer halben Minute hatte sich das Problem aber erledigt, der Tontechniker den passenden Schalter gefunden und nun hatten alle was von den tollen Elektro Pop Nummern.

Nach den härteren elektronischen Beats und Gesängen blieben wir im elektronischen Bereich, nun aber etwas poppiger. Die drei Hamburger um Sänger und Gitarrist Lennart Salomon mit den beiden Keyboardern Florian Sikorski und Martin Weiland waren zum zweiten Mal auf dem Blackfield zu Gast. Das Publikum wurde nun etwas zahlreicher als mit der Single “Flames Get Higher” das Set eröffnet wurde.

Leider besserte sich das Wetter zu Beginn des zweiten Festival Tages noch nicht und Regenschauer dominierten den Vormittag. Daher zog ich es vor, erst noch ausgiebig zu frühstücken und erst etwas später auf dem Festivalgelände zu erscheinen. Hierdurch habe ich die Opener X-Divide, Frank The Baptist und She Past Away nicht gesehen. Zu .com/kill zog der Himmel aber endlich auf und mehr Menschen versammelten sich vor der Bühne.

Schon zweimal hatte ich Subway To Sally auf dem Wacken Open Air gesehen und am heutigen Abend sollten sie als Headliner den ersten Tag des letzten Blackfield Open Air Festivals beschließen. Immer wieder ging im Laufe des Tages der Blick zum Himmel und für den Abend war auch ein Unwetter angekündigt. Glücklicherweise wählte dieses einen anderen Weg und so konnte man ohne nass zu werden den rockig-mittelalterlichen Klängen der sieben Künstler um Sänger Erik Fish lauschen.