Mit den vier Finnen von Awake Again wurde es endlich mal bunt auf der Bühne. Denn anders als die ganzen anderen Bands hatten sie nicht die üblich schwarze oder dunkle Kleidung an, sondern trugen knallbunte Shorts und Shirts, so dass man eher denken konnte, dass sie direkt vom Strandurlaub auf die Bühne kamen.
In schönen Gewändern betraten die vier Mann von Motanka die Bühne. Die Gewinner aus der Ukraine boten eine solide Show mit interessanter Musik. Sie kombinieren klassisch ukrainische Instrumente (hauptsächlich genutzt in Form von Samples, die von einem Synthesizer abgespielt werden, aber auch in Form eines Zymbals live on stage) mit harten Metal Riffs. Zwischendurch gibt es dann immer wieder atmosphärische Parts, die dem Ganzen kurzzeitig Ruhe einhauchen, bevor direkt im Anschluss wieder das Inferno losgeht.
Stilistisch ging es nach Die From Sorrow etwas anders weiter. Phenomy war der Sieger im Libanon und hatte schon einiges hinter sich, als sich endlich der Vorhang der Headbanger Stage öffnete. Zuerst hatte ihr Flug erhebliche Verspätung, so dass sie erste spät auf dem Wacken Open Air eintrafen und dann gab es kurz vor dem Auftritt noch Probleme mit der Gitarre.
Der Donnerstag begann wie schon der Mittwoch im Zelt mit den Metal Battle Bands. Mit Die From Sorrow betrat der chinesische Sieger die Bühne und in der kurzen Zeit die den Jungs zur Verfügung stand konnten sie mit ihrem Melodic Death Metal voll überzeugen. Nachdem am Vortag aber noch eine Menge los war, kehrte nun wieder das gewohnte Bild ein. Die Zahl der Menschen vor der Bühne war zu dieser Zeit doch recht überschaubar.
Zum Abschluss des Tages ging es dann hinaus zum einzigen Besuch der Wackinger Stage auf diesem Wacken. Die deutsch-dänische Band Heilung stand auf dem Programm, doch leider verhinderte ein technisches Problem den pünktlichen Beginn. Nach hektischem Gewusel auf der Bühne konnte die Show dann doch noch um 23:30 mit 30 Minuten Verspätung beginnen.
War es bei Nazareth schon stimmungsvoll, so ließen die vier Jungs von Backyard Babies die Luft im Zelt brennen (allerdings nur im übertragenden Sinn). Die Schweden hatten klassischen Punk / Hard Rock im Gepäck und ließen gleich zu Beginn jeden im leider etwas geleerten Zelt wissen, was ihre Mission an diesem Abend war: Wirklich jeden in diesem Zelt in Bewegung zu versetzen!
Fish konnte ja schon auf eine lange Musikergeschichte zurückblicken, aber die nun folgenden Nazareth wurden bereits im Jahre 1968 gegründet. Das einzige Gründungsmitglied, welches noch mit dabei war, war Bassist Pete Agnew. Alle anderen Bandmitglieder wurden über die Jahre ausgetauscht und die übrigen Mitstreiter waren daher Carl Sentance der für den Gesang zuständig war, Jimmy Murrison an der Gitarre und Lee Agnew, Sohn des Bassisten, am Schlagzeug.
Nach den doch sehr lautstarken Klängen von An Theos gab es einige Zeit später dann ruhigeren und nachdenklicheren Sound des schottischen Multitalentes Fish zu hören. Das gehobenere Alter des Künstlers (immerhin schon 60) und auch die Tatsache, dass er schon seit Anfang der 80er auf der Bühne stand war wohl der Grund, das auch das Publikum schon vom Durchschnitt her etwas älter war.
Nachmittags startete für mich das diesjährige Wacken Open Air 2018 traditionell im Zelt mit den Metal Battle Bands. In diesem Jahr sollte der Rumänische Vertreter An Theos mit einer Mischung aus Folk und Pagan Metal den Auftakt in den ersten Tag bilden und die Bühne wurde direkt mal gut gefüllt.
Langsam aber sicher neigt sich das diesjährige FortaRock dem Ende entgegen, aber nicht bevor der große Headliner Nightwish gespielt hat. Die mittlerweile multinationale Band ist gerade auf ihrer Decades Festival Tour auf der es ganz wie auf dem dazu gehörigen Album ein Best-Of mit remasterten Stücken ihrer zahlreichen Alben gibt. Frontfrau Floor Jansen hatte ein Heimspiel und auf Grund dessen natürlich einen besonderen Sympathiebonus.
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